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So gehts noch besser articles

 Azubi Clara,

Mein neues Leben hat begonnen! Seit gestern bin ich nun also Auszubildende (AZUBI) in der Firma und lerne im dualen System. Nach drei Jahren praktischer Ausbildung im Betrieb plus Berufsschule bin ich dann hoffentlich am Ziel: Bürokauffrau. Ja, jetzt denke ich schon an das Ziel, dabei war gestern gerade mal mein erster Tag in der Firma. Ich hatte Riesenglück, dass ich so schnell eine Ausbildungsstelle gefunden habe. Heutzutage ist das nämlich gar nicht so einfach. Meine Mitschülerinnen können ein Lied davon singen. Aber ich bin ein echter Glückspilz und so war auch mein erster Tag ein Glückstag. Früh morgens nahm ich die Straßenbahn zum Marktplatz und nach 5 Minuten Fußmarsch war ich pünktlich um 8 in der Firma. Ich meldete mich gleich in der Personalabteilung im Büro von Frau Meliert, die ich schon vom Vorstellungsgespräch kannte. Da war auch schon Piet, der mit mir zusammen die Ausbildung macht und in meiner Parallelklasse war. Frau Meliert führte uns als erstes durch die Firma. Sie stellte uns allen Kollegen und Kolleginnen vor und zeigte uns sämtliche Räume. Puh! Das Gebäude ist ein Labyrinth, ich glaube, ich brauche einen Kompass, um meinen Arbeitsplatz zu finden. Zum Glück konnte sich Piet den Weg ganz gut merken. Dafür kann ich mich an die Namen der Leute besser erinnern. Am Infoschalter sitzt ein lustiger Mensch mit blonden Haaren, ich glaube, er heißt Zimmermann. In der Buchhaltung habe ich mir Frau Hentel merken können, weil wir da auch gleich Papiere ausfüllen mussten. Herr Wagner ist unser Chef, mit dem werden wir aber nicht viel Kontakt haben, denn er ist ständig auf Reisen. Frau Lenzig ist für mich zuständig und Piet ist gleich im Büro nebenan bei Frau Andersson, die mit einem Schweden verheiratet ist. OK, die anderen Namen kommen später, morgen ist auch noch ein Tag! Das Wichtigste ist, dass im Haus noch mehr AZUBIs sind, nämlich Leon, Sandra, Tina und Vero! Sie haben uns zur Frühstückspause in der Kantine mit Butterbrezeln und Kaffee überrascht. Leon und Sandra sind im dritten Lehrjahr und machen bald Prüfungen. Tina und Vero sind im zweiten Lehrjahr und haben uns versprochen, uns bei allem zu helfen. Wie wir so gemütlich beisammen saßen, haben wir ihnen auch gleich Löcher in den Bauch gefragt, denn für uns ist ja alles so neu. Wer kennt sich schon aus mit den zukünftigen Aufgaben, wie Bürokommunikation, PersonaIwirtschaft, Marketing usw. Jedenfalls war es ein guter Anfang und übermorgen beginnt dann auch die Schule.





Mein Reisemosaik von Deutschland,

7. Etappe: Die Entschleunigung meiner Reise - Familienbesuch Nachdem ich nun Metropolen und Ballungsgebiete hinter mir gelassen habe, wende ich mich dem ländlichen Südwesten zu. Die Hälfte meiner Familie stammt aus dem Schwarzwald, darum fuhr ich mit der Bahn gleich mal mitten hinein, nämlich ins Kinzigtal. Noch während die Landschaft mit ihren idyllischen Tälern und Orten an mir vorbeigleitet, steigen Erinnerungen in mir hoch. Dann hält der Zug im Bahnhof und ich steige aus. Ist es die Luft, ist es der Geruch nach frisch geschnittenem Heu: gleich waren sie da, die Bilder aus Kindertagen. Ich lächle und winke meinem Kusin, der mich mit dem Auto abholt. Erst einmal begrüßen und ankommen. So viele Augen, so viele Hände und Arme, herzliche Wärme empfängt mich. Es gibt auch gleich Vesper mit Bauernbrot, Wurst und Speck vom„Brettle". Mit scharfem Messer hauchdünn geschnitten, zergeht mir die Erinnerung auf der Zunge. Als Getränk kann ich wählen zwischen Most vom Bauern oder doch ein „Tannenzäpfle", falls ich Lustaufein Bier habe. Das Wasser ist schließlich zum Waschen und für die Tiere da. © Und mit der Nahrung nehme ich auch gleich ein Sprachbad. Wie lange habe ich diesen Klang der Sprache nicht gehört! Auch das ist Deutsch, eine Behauptung, für die mich die meisten meiner Kollegen spöttisch belächeln, weil Alemannisch für sie eine Fremdsprache ist. Dabei ist Dialekt heutzutage wieder im Trend. Wie viel ärmer wäre die Sprache ohne die Mundart. Vielleicht ist die Sprache der Umgebung auch so ein bisschen etwas wie Heimat, die man mit sich im Herzen trägt. Beim Abendspaziergang um den Waldsee, besprechen wir Pläne für eine kleine Wanderung am nächsten Tag. Nach langer Diskussion, ob es auf den Brandenkopf, zu den Nillhöfen oder auf die Heidburg gehen soll, beschließen wir das Auto in der Garage stehen zu lassen und nur so weit zu gehen, wie uns die Füße von der Haustüre aus tragen. Das war eine kluge und pragmatische Entscheidung. Zum Einen hätten wir gar nicht alle in ein Auto gepasst und es wäre ein zweites Auto nötig gewesen. Zum Anderen wollte ich schließlich Natur pur genießen. Noch während ich hier in meinen Laptop tippe, erinnere ich mich an glückliche Kindertage, rieche die Waldluft und freue mich auf morgen.





Meine eigenen vier Wände,

Wohnraum zum Leben - das soll das Motto für meine kleine Wohnung sein, die seit heute mir gehört. Lange habe ich darauf gespart und nun ist es soweit 50 Quadratmeter sind mein Eigen: Wohnküche mit Balkon, Schlafzimmer, Bad und Mini-Flur. Aber damit es wirklich meine vier Wände werden, muss ich noch einiges Geld und Arbeit rein stecken. Nach den chaotischen Jahren will ich Harmonie in mein Leben und in mein Haus bringen. Seit Tagen surfe ich im Internet und suche nach Tipps und Tricks für kleine Wohnräume. Immer wieder stoße ich dabei auf Feng Shui. Ich weiß zwar nicht, ob es funktioniert, aber ich probiere das jetzt mal aus. Die Worte„Feng" und „Shui" kommen aus dem Chinesischen und heißen übersetzt„Wind" und „Wasser". Durch eine bestimmte Gestaltung der Lebensräume sollen Mensch und Raum harmonisieren. Wenn die Lebensenergie„Chi" ungehindert durch die Räume strömen kann, schaffen wir die Voraussetzung für eine angenehme Atmosphäre, welche wir zum Wohlfühlen brauchen. Einen Palast könnte ich leicht so einrichten und für jede Situation die richtige Umgebung schaffen, aber wie soll ich das in meinen 50 Quadratmetern umsetzen? Der Raum darf auf keinen Fall überfüllt werden. Weniger ist mehr! Ich brauche Luft zum Atmen und einen weiten Blick, dann geht es mir richtig gut. Na also, so schwer kann das doch nicht sein, mit etwas gesundem Menschenverstand kriege ich das hin. In der chinesischen Philosophie sind die Elemente und Kraftfelder wichtig. Um den Fluss der Lebensenergie zu unterstützen, muss ich mit Materialien, Formen und Farben spielen. Mit der Dekoration will ich sparsam umgehen, denn Platz ist nicht viel und ich will klare Linien. Ganz wichtig ist natürlich auch, wie die Wohnung geschnitten ist. Dazu habe ich mir mal den Grundriss genauer angeschaut. Die Wohnküche hat ein Fenster nach Westen und die Balkontüre geht Richtung Süden. Das ist schon mal nicht schlecht. Auf den Balkon muss ich aber auf jeden Fall einen Sonnenschirm stellen, damit es im Sommer nicht zu heiß wird. Das Schlafzimmer im Osten ist so gut wie perfekt. Dann habe ich morgens gleich gute Laune, wenn die Sonne scheint. Ich kann mir alles sehr gut vorstellen und im Geist habe ich meine Wohnung schon eingerichtet. Die gemütliche Sitzecke, der Schrank, die Regale für meine Bücher, der Esstisch, alles findet seinen Platz. Schließlich fehlt mir nur noch eine schöne Topfpflanze. Und die schenkt mir vielleicht meine Freundin zum Einzug. Bingo! Ich kann es kaum noch erwarten!





Der Mensch ist ein soziales Wesen

Blut ist dicker als Wasser - Freunde sind die bessere Familie. Das sind die Pole, zwischen denen sich unser Leben abspielt.

 Wir Menschen werden in Situationen hineingeboren, wie wir sie uns zunächst nicht ausgesucht haben, die uns dennoch entscheidend beeinflussen. Außer Pflege, Ernährung und Schutz brauchen wir unbedingt auch Kontakte zu anderen Menschen. Wie groß der Einfluss der Menschen in unserer Umgebung auf uns ist, hängt auch davon ab, wie viel Zeit wir miteinander verbringen und wie intensiv die Begegnungen sind. Es ist wohl etwas anderes, ob eine Person einfach nur physisch anwesend ist oder ob sie sich mit mir beschäftigt und Emotionen dabei frei werden. Ich frage mich immer wieder, welche Rolle die Familienbande spielt. Wie weit sind wir durch das Erbgut festgelegt und welchen Spielraum haben wir zur eigenen Entwicklung. Die Zwillingsforschung hat das untersucht und interessante Ergebnisse geliefert. Aber gelten diese auch für mich? Was wäre, wenn ich meinen Lebensfilm zurückspulte und noch einmal von vorne beginnen würde? Käme ich an dem gleichen Punkt an, an dem ich mich nun befinde oder wie weit wäre er entfernt? Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Zu berücksichtigen sind auch die äußeren Umstände für ein Leben, wie Geografie, Klima und die Gesellschaft. Man soll aus jeder Situation das Beste machen, aber auch nach seinen Möglichkeiten leben. Welchen Spielraum bietet mir der freie Wille? Steht es mir wirklich offen, mich so oder so zu entscheiden? Was ist Schicksal und wie weit kann ich es beeinflussen oder gar umkehren? Ich habe so viele Fragen an das Leben, an mein Leben. Am Ende ist es auch von entscheidender Bedeutung, zu welchen Menschen ich Kontakt pflege oder einfach gesagt, wer meine Freunde sind. Diese besondere Beziehung zwischen Menschen wird wissenschaftlich untersucht. Psychologen testen unsere Freundeskreise. Wie trägt uns dieses soziale Netz und was kann man ihm zumuten. Freundschaft hat viele Formen. Es gibt Freunde fürs Leben, die bis ins hohe Alter Zusammenhalten. Es gibt Freunde nebenan und ganz weit weg. Freundschaften überspannen Generationen, kennen keine Grenzen und manche existieren nur im Internet. Ob blutsverwandt oder freundschaftlich gesinnt, ich picke mir aus Familie und Freunden, aus jedem Kuchen, die Rosinen heraus. Das ist meine Formel für mein Lebensglück.






Schulpraxis:„Schule" - ein Stresswort?

Unsere Kinder müssen nicht nur den äußeren Weg zur Schule lernen. Sie müssen vor allem auch einen inneren Weg durch die Schule lernen.

Schulstress ist ein Thema, das Eltern und Pädagogen gleichermaßen beschäftigt. An sich gibt es zwei Arten von Stress: Zum einen gibt es den positiven Stress, der dafür sorgt, dass wir besondere Leistungen erbringen können, wenn es erforderlich ist. Zum anderen unterscheidet man davon den negativen Stress, der sich gesundheitsschädigend auf Körper und Seele auswirkt. Beim Schulstress handelt es sich - leider - aber zumeist um negativen Stress, der entsteht, wenn Kinder und Jugendliche mit Situationen konfrontiert werden, die sie überfordern. Es gibt verschiedene Formen und Ursachen für den Schulstress. Beispielsweise entsteht Leistungsstress, wenn zu bestimmten Zeiten sehr viel gelernt werden muss oder wenn die Kinder und Jugendlichen den geforderten Unterrichtsstoff nicht verstehen. Besonders die Angst vor schlechten Noten spielt dabei eine Rolle. Unter Schulstress versteht man auch sozialen Stress, der durch verschiedene Ursachen in der Schulumgebung auftreten kann. So bedeutet es großen Stress für ein Kind, wenn es von Mitschülern zum Außenseiter gemacht wird oder sich gegen Mitschüler nicht durchsetzen kann (Mobbing). Auch Schüler-Lehrer-Beziehungen, die nicht funktionieren, sind großer Stress für Kinder und Jugendliche. Sobald Kinder oder Jugendliche aber über einen längeren Zeitraum körperliche Beschwerden äußern, sollte dies ernst genommen werden. In den meisten Fällen klagen Kinder über Magen- oder Kopfschmerzen. Der Bauch ist ein sehr sensibler Bereich, der auf psychische Belastungen sehr schnell reagieren kann. Es ist sicherlich hilfreich, genau zu beobachten, wann solche Symptome bei ihrem Kind auftreten: Jeden Tag vor der Schule, immer donnerstags vor der Mathestunde oder wenn in der Sportstunde der Junge aus der Nachbarklasse dabei ist. Daraus können Sie häufig schließen, was die spezifischen Auslöser für Stress bei Ihrem Kind sind. Aber auch wenn Eltern feststellen, dass ihr Kind nicht mehr so viel aus der Schule oder Freizeit erzählt wie früher oder immer stiller wird, sollten sie aufmerksam werden und mit ihrem Kind unbedingt das Gespräch suchen. Ebenso ist es hilfreich, engen Kontakt mit den Lehrern Ihres Kindes zu suchen, um den Leistungsstand zu erfragen und nach eventuellen Hilfsmöglichkeiten zu suchen (zum Beispiel Förderunterricht, Nachhilfe). Falls Sie als Eltern das Gefühl haben, dass Sie Ihrem Kind bei seinen Schulproblemen nicht mehr weiterhelfen können, wenden Sie sich an Fachleute an der Schule Ihres Kindes, wie Sozialpädagogen und Schulpsychologen oder an externe Beratungsstellen.





Tanzen - mein Hobby fürs Leben

Tanzen macht Spaß und ist gesund. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen die Lust an Bewegung zur Musik und mehr Körperempfindungen entdecken: Tanz ist Koordination, Tanz ist Ausdruck, Tanz ist Kommunikation

Gerade im Zeitalter der vorwiegend sitzenden Tätigkeiten ist es immer bedeutender, für die richtige Bewegung zu sorgen. Tanzen stärkt das Herz-KreislaufSystem und den Rücken. Auch die Ausdauer, die Koordination, Konzentration und Balance werden gefördert. Die Konzentration aufTanzschritte und Choreografie befreit den Kopf. Durch die verstärkte Durchblutung beider Gehirnhälften wird die Kreativität gefördert. Schon nach kurzer Zeit verbessert sich das Körpergefühl und das bis ins hohe Alter. Dieser Ausgleich ist nicht nur für den Körper gut. Die Bewegung zu Musik baut Stress ab und bringt pure Lebensfreude. Außerdem kommt auch die Geselligkeit in einer Tanzgruppe nicht zu kurz. Innerhalb kürzester Zeit lernt man neue Leute kennen. Ein sehr wichtiger Aspekt des Tanzes ist die Körperwahrnehmung und Körpererfahrung sowie die Bewegung im Raum oder in der Umgebung, ob alleine oder in der Gruppe. Seit wann ich dieses Hobby habe? Eigentlich schon immer. Schon als kleines Mädchen faszinierten mich die Musik und das Tanzen. Für Ballettunterricht war das Geld nicht da, aber ich fand auch Tanz-Angebote im Sportunterricht und in Freizeitgruppen. In die Disco sind wir natürlich auch gegangen, wo jeder seinen Stil suchte. Später kam dann die Tanzstunde mit den Gesellschaftstänzen wie Walzer, Foxtrott, Tango und die Latino-Tänze. Sicherlich gehört auch eine gehörige Portion Technik und Disziplin dazu, die Schritte und Bewegungen zu erlernen, aber der Spaß an der Sache überwiegt. Wie sagt Norbert Rubey?„Tanz als rhythmisch-periodische Bewegung kann den Menschen aus dem Alltag in ein überalltägliches Dasein versetzen und zugleich Erregung auslösen. Mach kane Tanz oder Drah kane Tanz lautet eine verbreitete Redewendung im Wiener Dialekt, die rät: Rege dich nicht auf oder Begehe in der Aufregung keine Dummheit. Abgesehen davon ist das Leben allerdings von Aufregungen - wienerisch Tanz- begleitet." Tanzen und Tanzen lernen hört nie auf. Eine der neuesten Fitness-Tanz-Programme auf dem Markt ist Zumba. Hier wird zu absolut heißen Rhythmen Aerobic betrieben. Zunächst lernt man ähnlich wie in einer Tanzschule ein paar Grundschritte, hinzu kommen diverse Powerbewegungen und fertig ist Zumba. Wirklich eine schweißtreibende Angelegenheit, aber es füllt mich mit Energie. In allen Kulturen findet sich Tanz als Ausdruck von Leben. Und das schöne ist, dass wir für die Verständigung keine Sprache mit Worten benötigen. Damit trägt der Tanz wie auch die Musik zur internationalen Völkerverständigung bei. Was ich mir wünsche? ... Nie mit dem Tanzen aufhören! 







Der gläserne Mensch,

Wir befinden uns im Informationszeitalter. Ohne zu wollen und meist ohne zu wissen, hinterlassen wir Spuren im Netz - weltweit. Im Netz sind wir alles und nichts. Das Netz bestimmt unsere Identität.

Der gläserne Mensch ist auf dem Vormarsch. Wie viel das www schon über mich weiß, konnte man auf der Ausstellung ,Außer Kontrolle - Was das Netz über dich weiß“ im Ars Electronica Center in Linz erleben. Dort war eine HackerStation eingerichtet, die in kürzester Zeit alle meine Passwörter knackte, von denen ich glaubte, dass sie sicher seien. Unser digitales Leben ist ein offenes Buch, trotz Passwörtern, trotz Sicherheitsabfragen, trotz Datenschutz. Wer im Internet einkauft, kann feststellen, dass die Meinung des Kunden gefragt ist. Kunden können ihre Meinung zum Anbieter hinterlassen. Dies hat jedoch zur Folge, dass sich die Kaufkraft mehr und mehr nach diesen Bewertungen richtet, die durch bösartige Menschen manipuliert werden können. Wie sozial sind denn die sogenannten sozialen Netzwerke? Auf der Schüler-Plattform „spickmich. de“ bewerten Schüler ihre Schule. Dabei wird auch der Lehrer benotet und kommentiert. Einer Lehrerin gefiel das nicht und sie klagte vor Gericht dagegen. Sie hat den Prozess verloren. Dem Gericht waren die Interessen der Schüler und die Meinungsfreiheit wichtiger als die persönlichen Rechte der Lehrerin. Wir leben in einem virtuellen Schaufenster. Genau das war das Thema d er,Aktion Analog“ mit Studenten in Karlsruhe. Um darauf aufmerksam zu machen, wie gläsern wir durch unsere Klicks, Likes und Posts geworden sind, sollte die Projektgruppe ihre virtuelle Welt analog auf Papier und Pappe sichtbar machen und zwar öffentlich. Die Studenten lebten eine Woche lang im Schaufenster einer Galerie und die Öffentlichkeit konnte sie dort besuchen, sich zu ihnen setzen und plaudern. Aber anders als in der digitalen Welt, wurden danach alle Dokumente zerrissen und vernichtet. Was mir heute noch gut vorkommt, um vergleichen zu können, kann mir morgen schon zum Verhängnis werden. Mit meinen Daten werden Geschäfte gemacht. Egal wo ich hinklicke, überall werden meine Daten abgespeichert, und überall können sie ausspioniert werden. Wundern wir uns also nicht, wenn wir plötzlich Anrufe für Umfragen oder Telefonanrufe für Werbezwecke bekommen. Der gläserne Mensch ist auf dem Vormarsch. Auch von meiner Kundenkarte vom Supermarkt oder von der Tankstelle werden meine Daten gespeichert. Damit lässt sich leicht ein Profil über mein Kaufverhalten, meine Vorlieben und Abneigungen erstellen. Wir leben im scheinbar grenzenlosen Informationszeitalter, nutzen mehr und mehr digitale Kommunikationskanäle für virtuelle Begegnungen und müssen nach neuen ethischen Werten suchen, um uns nicht vollkommen zu verlieren.





Von Angesicht zu Angesicht - mein Körper gehört mir!

Bin ich mit den Gaben der Natur nicht zufrieden, dann sage ich einfach: Kopf ab, wie die Herzkönigin in Alices Wunderland und forme mit Hilfe der Plasmachirurgie meine Identität nach meinen Vorstellungen.

 Schon immer betrachteten sich die Menschen kritisch im Spiegel, aber es war noch nie so leicht das Aussehen zu manipulieren. Und ich frage mich: Wo fängt das an, wo hört das auf? Es wird zwischen medizinischen und ästhetischen Eingriffen unterschieden. Aber so einfach lässt sich die Grenze nicht ziehen. Was, wenn ein Schönheitsmakel mich so stark stört, dass ich psychisch darunter leide? Schönheit ist vor allem eine Sache der Mode, aber sie ist auch sehr subjektiv. Mit einem attraktiven Aussehen kann man punkten. Ob privat oder im Beruf, immer steht eines im Mittelpunkt: Man will gefallen. Für Schönheit wird eine Menge Geld ausgegeben. Davon leben die Kosmetikbranche, ein ganzer Industriezweig und die plastische Chirurgie. Sind wir dem Traum der ewigen Jugend ein Stückchen näher? Faust hat seine Seele dafür gegeben, so kostbar schien sie ihm. Was ist sie uns Wert, welche Risiken gehen wir dafür ein? Bislang galt Schönheitspflege als Domäne der Frauen. Neuerdings stellt man fest, dass es mehr und mehr Produkte auch für Männer gibt. Bevor man(n) sich unter das Messer legt, geht er zwar lieber zum Bodybuilding, aber die Zahlen steigen auch hier. Schönheitsoperationen sind keine Seltenheit mehr. Unterschiede gibt es allerdings darin, was Männer und Frauen korrigiert haben wollen. Frauen stören vor allem die Falten und wollen mehr Busen. Männer wünschen sich eine andere Nase oder ein Toupet als Ersatz für fehlende Haare. Die plastische Chirurgie scheint für mehr und mehr Menschen eine Lösung zu sein. Die Zahlen lassen glauben, dass es sich um Routine-Eingriffe handelt. Aber man muss wissen, dass jede Operation und sei sie auch noch so klein, ein Risiko birgt. Wer trägt die Verantwortung, wenn etwas schief geht? Und dennoch boomt die Branche. Auch Jugendliche schrecken nicht davor zurück oder sind es deren Eltern? Da stellt sich die Frage: Wer darf über meinen Körper bestimmen? Unsere Schönheitsideale werden häufig durch Stars und Promis geprägt. Oft wissen wir dabei gar nicht, was von ihnen echt und was kunstvolle Botox-Kreation ist. Durch den modernen Körperkult reduziert sich der Mensch auf ein Abziehbild seiner selbst, statt sich der Individualität zu erfreuen und diese zu stärken.




Kaufrausch

Ein Phänomen unserer Zeit scheint ein phasenweise unkontrolliertes Kaufverhalten zu sein. Vielleicht eine „Ventil-Funktion“fü r Probleme verschiedenster Art. Das klingt nach Sucht, w as die Krankenkassen aber bislang nicht so sehen und fü r eine Behandlung nicht bezahlen. Der Kaufrausch, Kaufzwang, das zwanghafte Konsumverhalten oder die „Kauforgie“ gehören (noch) nicht zu den Impulshandlungen, jedenfalls nicht laut psychiatrischer Lehrbücher. Sie werden aber wohl eines Tages in diese Kategorie aufgenommen. Tatsächlich überkommt schon heute viele, sogenannte „klinisch gesunde“ Mitbürger beiderlei Geschlechts immer öfter ein fast anfallsweise auftretender Kaufdrang. Manche überziehen dabei ihr Konto, andere verschulden sich sogar ganz erheblich. Man schätzt, dass es jeden 20. Bundesbürger trifft, also Millionen Menschen. Dabei handelt es sich nicht nur um eine „typisch weibliche Eigenheit“, denn es belastet auch häufig Männer. Schon immer ist das Schlaraffenland der Traum der Menschheit. Ein Land, in dem gebratene Gänse in den Mund fliegen, in dessen Flüssen Milch und Honig fließen. Aber der Traum ist eine Utopie und wird wohl nie Realität werden. Oder vielleicht doch? Das Kaufparadies ist nur einen Klick weit von mir entfernt. Ist der E-Kommerz also die Idee des Schlaraffenland-Traumes? Unschön, dass auch digital bestellte Waren bezahlt werden müssen und zwar real. Einkäufen vom Sofa aus. Der Gedanke ist gar nicht so neu. Schon vor 100 Jahren wurden Versandhäuser gegründet, die dafür sorgten, dass vor allem ländliche Gebiete mit Konsumartikeln versorgt wurden. Bequem von zu Hause aus konnte man die Waren bestellen. Doch Kaufparadiese konnte man das noch nicht nennen. Die Kunden mussten sich in den dicken Katalogen durch Hunderte von Seiten arbeiten. Den Überblick zu bewahren war schwer, ein Vergleich von Preis und Qualität erst recht. Die wahre Revolution des Einkaufens findet erst jetzt statt. In einer Studie zur Marktforschung wurde das Kaufverhalten von Männern und Frauen untersucht. Es sollten Kriterien gefunden werden, Frauen vom digitalen Kaufraum zu überzeugen. Wir beobachten, dass Frauen gerne Einkaufsbummel mit Freundinnen machen. Männer begleiten dabei seltener, sie werden leicht nervös und rollen die Augen, wenn frau schon wieder stehen bleibt, um eine Ware zu betrachten und zu prüfen. Werden Marketing-Experten in Online-Shops für die Frauen so etwas wie soziale Verweilzonen einbauen oder regelt sich das Kaufverhalten durch die Tatsache, dass berufstätige Frauen heute immer weniger Zeit haben? Das Suchtrisiko wird sich wahrscheinlich durch das digitale Kaufparadies für Männer und Frauen erhöhen. Unkontrollierte und sinnlose Einkäufe sind noch leichter geworden, während sich die Sucht besser verheimlichen lässt, denn es kommt die Ware ja gleich nach Hause. Nun gut, uns Therapeuten, Psychologen und Psychiatern wird dabei die Arbeit nicht ausgehen.







Meine Bilder im Kopf

In einem schwarzen Fotoalbum mit 'nem silbernen Knopf, bewahr ich alle diese Bilder im Kopf,..

 

So rappt uns Sido von Stationen aus seinem Leben. Fotoalben sind heute seltener geworden, die Bilder sind immer da. Wir haben sie im Kopf, machen Unmengen Fotos, konservieren sie auf der Festplatte, auf einem Stick und teilen sie mit Freunden. Von dem Augenblick an, da wir die Augen öffnen, nimmt unser Gehirn Bilder auf. Die Bilder werden zu Worten und die Worte werden zu Bildern. Bilder sind Teil unserer Fantasie und Vorstellungskraft. Bilder von innen und außen inspirieren uns und andere. Bilder haben Kraft. Bilder haben Macht. Bilder können uns belasten und erdrücken. Sie können uns aber auch aus dem Dunkel reißen und heilsam wirken. Wenn wir unsere Bilder verlieren, verlieren wir uns selbst. Wir alle haben Bilder im Kopf, die für Gelerntes und Erfahrenes stehen, die Orientierungshilfen im Alltag sind und uns bei der Begegnung mit Menschen, die wir noch nicht kennen, helfen und ein Stück Sicherheit geben. Alte Bilder können uns aber auch daran hindern, die Wirklichkeit so wahrzunehmen, wie sie ist. Deshalb tun wir gut daran, unsere Bilder im Kopf immer wieder zu hinterfragen. Nur so kann Verständnis und Offenheit entstehen. Eine moderne Medienwelt ohne eine Flut von eindrucksvollen Bildern ist gar nicht mehr denkbar. Man erzählt die Geschichten eigentlich über Bilder. Bilder sind es, die im Gedächtnis bleiben und die Aufmerksamkeit lenken. Manche Bilder tun das schon automatisch, Bilder von Katastrophen etwa oder die aus den Kriegen. Die Wanderausstellung„Bilder im Kopf- Ikonen der Zeitgeschichte" zeigt, wie sich Schlüsselbilder in das kollektive Gedächtnis einbrennen und das Geschichtsbewusstsein prägen. Wer eine Geschichte liest, gestaltet dazu passende Bilder im Kopf. Der Autor beschreibt den Rahmen für eine Geschichte, für eine Handlung. Der Leser füllt den Rahmen mit seiner Fantasie. Lesen ist Kino im Kopf. Literaturverfilmungen machen Literatur für viele Menschen zwar leichter zugänglich, aber verhindern dieses reizvolle Spiel zwischen Autor und Leser. Verlieren wir die Fähigkeit, uns Bilder zu denken, verlieren wir unsere Sprache. Mit Bildern denken wir, mit Bildern lernen wir. Es gibt viele bildunterstützte Materialien, um Inhalt besser aufzunehmen und zu verstehen. Ein Bild kann unterschiedlich interpretiert werden. Die Interpretation ist eine Wechselwirkung zwischen Wahrnehmung und Denken. Es ist wie bei der Sprache: Ich sehe und verstehe zunächst das, was ich weiß. Erkenne ich Unterschiede, kann ich meine Wahrnehmung erweitern und dazulernen. Und damit füge ich ein neues Bild in meinem Kopf hinzu.




 

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